Zeckensaison: Was können Sie tun?

Alle Jahre wieder: So schützen Sie Ihre Haustiere vor Zecken

Kennen Sie den Filmklassiker „Und täglich grüßt das Murmeltier?“ mit Hollywood-Star Bill Murray? Im übertragenden Sinne wiederholt sich Jahr für Jahr für unsere Hunde und Katzen der Gruselklassiker „Und täglich grüßt das Zeckentier“. Diese gefährlichen und krankheitsübertragenden Parasiten, die gefühlt hinter jedem Strauch und in jedem Waldstück lauern, warten nur auf Ihre Chance unsere geliebten Vierbeiner aufzusuchen. Sie zählen aus zoologischer Sicht zu den Spinnentieren und machen uns allen, als sehr anpassungsfähige Ektoparasiten, das Leben schwer. Was können wir also tun, um unsere Hunde zu schützen? Dazu sollten wir uns vorab kurz mit der Spezies „Zecke“ vertraut machen.

Wussten Sie schon? – Diese Zeckenarten sind besonders gefährlich

Eine Recherche zum Thema Zecken lässt einen weltweiten Bestand von über 800 verschiedenen Arten vermuten. In unseren Regionen gilt die sogenannte Familie der Schildzecken als bedeutendste Zeckengruppe. Zu diesen gehören die Braune Hundezecke (Rhipicephalus sanguineus), die Auwaldzecke (Dermacentor reticulatus) sowie die mit Abstand häufigste europäische Zeckenart Gemeiner Holzbock (Ixodes Ricinus). Nach dem Stich der Zecke und der anschließenden Blutmahlzeit, nimmt der gemeine Holzbock eine silbrig-weiße Farbe an, ehe er sich nach einer Saugzeit von bis zu 12 Tagen von seinem Wirt fallen lässt.

Die Hyalomma-Zecke ist, im Verhältnis zum gemeinen Holzbock, mindestens doppelt so groß und weist an den Beinen eine weiß-gestreifte Färbung auf. In unseren Gefilden ist die Hyalomma-Zecke aktuell jedoch nicht als endemisch zu betrachten. Im Jahr 2018 ist die Anzahl, der an das Robert-Koch-Institut übermittelten Exemplare, mit 19 beziffert. Aktuelle Daten sind mit neun Exemplaren in 2019 ausgewiesen, seit 2020 wurden keine Funde gemeldet.

Für unsere Vierbeiner gelten also, mit regionalen Unterschieden, der gemeine Holzbock, die Auwaldzecke sowie die braune Hundezecke als gefährlichste Zeckenarten.

Welche Krankheiten können Zecken auf meinen Hund übertragen?

Zecken dienen für verschiedene Krankheitserreger als sogenannte Vektoren oder Zwischenwirte. Sie sind praktisch ein Taxi für Krankheitserreger, denn unsere Vierbeiner können sich fast ausschließlich durch den Stich einer Zecke infizieren. Eine direkte Übertragung zwischen Säugetieren gilt offiziell als extrem unwahrscheinlich, da hierfür ein direkter Blutkontakt nötig wäre. Die Liste der übertragbaren Krankheiten ist lang und reicht von Bakterien, über Viren, bis hin zu Blutparasiten.

Dazu gehört auch die Borreliose – eine durch die Bakteriengattung Borrelia burgdorferi hervorgerufene Infektion, die auch unter dem Namen Lyme-Borreliose Bekanntheit erlangt hat. Die unspezifischen Symptome sind denen einer Infektion des Menschen sehr ähnlich:

– Blutungen und Ödeme
– Abmagerung
– Lethargie
– Gelenksentzündungen
– Fieber
– Appetitlosigkeit
– Neurologische Störungen

Das Vorkommen von Borrelien in Zecken insgesamt wird regional mit bis zu 30% angegeben, wobei beim Menschen jedoch nur bei insgesamt 0,3 – 1,4% der Zeckenstiche mit Symptomen zu rechnen ist. Für unsere Vierbeiner sind zum aktuellen Zeitpunkt keine verlässlichen Statistiken verfügbar.

Der Infektionsweg der Bakterienspezies Anaplasma phagocytophilum ist mit der Borreliose vergleichbar. Besonders tückisch ist hier die Tatsache, dass die Anaplasmen, die weißen Blutkörperchen, einen Teil des Immunsystems befallen. Die Symptome dieser sogenannten Anaplasmose ähneln denen der Borreliose. Es zeigt sich jedoch in der Regel zusätzlich eine Anämie.

Eine ernstzunehmende Gefahr – da es sich mittlerweile längst nicht mehr um eine Reisekrankheit handelt – ist die sogenannte Hundemalaria, die sich hinter der Fachbezeichnung Babesiose verbirgt. Es handelt sich hierbei um Blutparasiten. Als Überträger dienen hier insbesondere unsere bereits bekannten Vertreter der Auwaldzecke. Durch die Zerstörung der roten Blutkörperchen zeigen sich ernstzunehmende Symptome wie blasse Schleimhäute (Blutarmut), Fieber, Schwäche und Apathie bis hin zu Schockzuständen.

Wenn’s doch mal passiert: Zeckenentfernung beim Hund

Eine Entfernung der Zecke sollte möglichst durch Ziehen oder Hebeln vorgenommen werden und der Ansatz möglichst hautnah erfolgen. Druck, Quetschungen und Drehbewegungen sind zu vermeiden, um den Zeckenkörper und die Speicheldrüsen nicht unnötig zu traktieren. Abzuraten ist ebenfalls davon, die Zecke durch das Auftragen von Ölen oder Alkohol zu ersticken, damit diese von selbst abfällt oder sich einfacher entfernen lässt.

In unserem Lakefields-Shop finden Sie eine hochwertige Edelstahlzange, die als nützliches Tool zur Zeckenentfernung gilt.

So schützen Sie Ihren Vierbeiner: nützliche Zeckenmittel

Zunächst gilt es zwischen chemischem und natürlichem Zeckenschutz zu unterscheiden.

Tabletten und chemische Spot-On-Präparate bieten statistisch gesehen zunächst einen sehr hohen Schutz und können Zecken beinahe zu 100% abwehren. Jedoch sollten Sie nicht außer Acht lassen, dass die chemischen Inhaltsstoffe zwar Zecken abwehren, aber auch zu 100% in den Körper und den Blutkreislauf Ihres Hundes gelangen und im Zweifel erhebliche Auswirkungen auf die Organe haben. Aus meiner Sicht sollten Sie mit dem Tierarzt oder Tierheilpraktiker Ihres Vertrauens sorgfältig die Risiken und den Nutzen abwägen, da keine Wirkung ohne Nebenwirkung erfolgt.

Kokosöl bietet beispielsweise eine hochverträgliche Möglichkeit der Zeckenprophylaxe. Die Wirksamkeit der in Kokosöl enthaltenen Laurinsäure wurde bereits in Studien nachgewiesen. Die Wahrscheinlichkeit, dass Zecken mit Kokosöl aufgetragen Hautareale meiden, liegt demnach bei über 81%. Auch innerlich angewendet, sind die beschriebenen Effekte, wenn auch durch den Verdauungsprozess abgeschwächt, zu beobachten. Achten Sie beim Kauf darauf, dass es sich um Bio-Ware und ein unraffiniertes Kokosöl handelt.

Ein gutgemeinter Tipp: Kokosöl gilt zwar als hochverdaulich, es enthält aber trotzdem ca. 880 Kalorien pro 100 ml. Achten Sie daher auf das Gewicht Ihres Vierbeiners!

Der BITE BLOCKER von Lakefields bietet ebenfalls einen natürlichen Schutz und kann gegen Zecken, Milben und andere Parasiten einfach auf das Fell Ihres Hundes oder Ihrer Katze aufgesprüht werden. Die verwendeten Öle, Vitamine und pflanzlichen Wirkstoffe pflegen das Fell Ihres Haustieres, sind schonend und hautverträglich.

Der beste Zeckenschutz ist und bleibt das ganzkörperliche Abtasten unserer Fellnasen – besser bekannt auch als die Ganzkörpermassage. Das hilft nicht nur beim frühzeitigen Aufspüren der kleinen Biester, sondern stärkt auch die Bindung zwischen Frauchen bzw. Herrchen und Vierbeiner.

Ein Beitrag von Tierheilpraktiker Karsten Höhne, in Kooperation mit Lakefields.

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